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Leïla Slimani: Der Duft der Blumen bei Nacht

Leïla Slimani ist eine meiner liebsten Autorinnen der französischen Gegenwart. Im Herbst wird der zweite Band ihrer marokkanisch-französischen Familiensaga erscheinen. Wer die Zeit bis dahin überbrücken möchte, dem sei »Der Duft der Blumen bei Nacht« empfohlen, ein kleines, kluges Bändchen, das gerade bei Luchterhand herausgekommen ist. Darin schildert die Autorin eine Nacht, die sie alleine im Museum Punta Della Dogana in Venedig verbracht hat.

In vielen persönlichen Überlegungen sprengt die Erzählerin Slimani klassische Dichotomien wie »Innen vs. Außen«, »Tag vs. Nacht«, »In- vs. Ausländer:in«, »Tourist:in vs. Flaneur:in« und zeigt dabei, dass diese oft zu kurz greifen, das Hybride übersehen. Ein schlauer Essay, der über die reine Lektüre hinauswirkt.