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Melanie Raabe: Der Schatten

Melanie Raabe gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Newcomern des Thriller-Genres, sondern auch zu meinen liebsten Autorinnen im Spannungsbereich. Was ich an ihren Romanen besonders schätze ist, dass sie es verstehen, Spannung allein durch ein psychologisches Moment aufzubauen. Im Unterschied zu manch anderem Thriller-Autor geht es hier nicht um rohe Gewalt und ein Höchstmaß an Brutalität, mit dem ein vermeintlich voyeuristisches Interesse des Lesers befriedigt werden soll. Melanie Raabe zeigt, dass es auch anders geht und das ist wohl auch ihr Erfolgsrezept: Ihr Debütroman »Die Falle« (2015) wurde bislang in mehr als 20 Länder verkauft und fand bei Lesern und Kritikern gleichermaßen großen Anklang. Auch der 2016 folgende Thriller »Die Wahrheit« war ein Publikumsliebling. Jetzt ist ihr neuer Roman »Der Schatten« erschienen und Raabe-Fans dürfen sich freuen, denn die Autorin steigert sich in ihrem neusten Werk nochmals, was angesichts der hohen erzählerischen Qualität der vorangegangenen Romane eine ganz besondere Leistung ist.

»Der Schatten« ist eine echter Page-Turner, der die Geschichte von Norah Richter erzählt. Der jungen Journalistin, die gerade von Berlin nach Wien gezogen ist, wird auf offener Straße von einer Bettlerin eine düstere Voraussage gemacht: »Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.« Wie ein Schatten schwebt diese Prophezeiung fortan über Norah und künftig ist in ihrem Leben nichts mehr, wie es sein sollte. Bald schon überschlagen sich die Ereignisse ...