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Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann

Mariana Leky entführt uns in ihrer sprachgewaltigen Geschichte Was man von hier aus sehen kann in das kleine Dorf der jungen Luise. Immer, wenn ihre Großmutter Selma von einem Okapi träumt, stirbt in den nächsten Tagen jemand aus dem Dorf. Zweimal schon ist das passiert und als die Großmutter wieder einen Okapi-Traum hat, ist das ganze Dorf in heller Aufregung, denn niemand weiß, wen es dieses Mal erwischt. So kommt es, dass die Bewohner ihren bisherigen Lebensstil hinterfragen, sich überlegen, ob sie etwas ändern könnten oder sollten, ob es Gespräche gibt, die unbedingt noch geführt werden müssen. Oder ob am besten alles so bleibt wie bisher.

Tatsächlich geht es in diesem wunderbaren Roman um ein Dorf im Westerwald gar nicht so sehr darum, was passiert, es geht viel mehr um die Figuren. Um das Porträt der Dorfgemeinschaften im Ganzen und um jede einzelne Figur im Speziellen. In Zentrum von all dem steht immer wieder Luise, die uns die Geschichte über mehere Jahrzehnte hinweg erzählt; zu Beginn ist sie 10 Jahre alt, später 22 und die letzten Kapitel erzählt sie uns als 32-Jährige.

Das Besondere an Was man von hier aus sehen kann ist, dass Mariana Leky es mit ihrer großartigen Sprache und einer handvoll authentischer, wenn auch stereotypischer Figuren geschafft hat, eine Geschichte über Liebe und Selbstbestimmtheit zu schreiben, die berührt und die noch lange nachklingt. 

 

Empfohlen von Miriam Broicher

Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann

320 Seiten, ISBN: 978-3-8321-9839-8, DuMont, 20,00€

Erschienen am 18. Juli 2017