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Julian Barnes: Der Lärm der Zeit

Als Stalin in der Pause die Opernaufführung „Lady Macbeth von Mzensk“ verlässt, ändert sich das Leben des gefeierten Komponisten Schostakowitsch schlagartig. Kurz darauf erscheint dann in der Prawda eine geharnischte Kritik seiner Musik, die „genug Grammatikfehler enthielt, um einen Verfasser anzudeuten, der unter keinen Umständen korrigiert werden konnte“. Es folgt die permanente Angst vom Geheimdienst abgeholt zu werden, Anbiedern an die Macht, Denunziationen.

Schostakowitsch ist kein Held und als Leserin konnte ich die Qualen und die Schmach der Hauptfigur sehr gut mitfühlen, denn letztlich wird in diesem schmalen Roman ein wichtiger Fall verhandelt: die Frage nach der Integrität des Künstlers.

 

Julian Barnes: Der Lärm der Zeit

Empfohlen von Kirsten Willeken

256 Seiten, ISBN: 978-3-462-04888-9, 20€, Kiepenheuer & Witsch

Erschienen: 16. Februar 2017