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David Mark: Sterbensangst

Ich bin einmal in Hull, im Nordosten Englands, gewesen. Das war vor 25 Jahren und nicht freiwillig. Angekommen bin ich dort damals mit der Fähre aus Rotterdam und kaum angelandet, bin ich auch schon in meinen Golf 2 gesprungen und habe dieses total langweilige Kaff verlassen. Ich kann mich allerdings noch sehr gut erinnern, wie öde und trist es dort war.

Umso erstaunter war ich, als ich kürzlich las, dass dort die Krimis des „Geheimtipps“ David Mark angesiedelt sind. Aus purer Neugierde las ich also den ersten Band und was soll ich sagen? Es ist der Start zu einer richtig guten Krimireihe!

Ermittler ist Aector McAvoy und er ist herzlich durchschnittlich, bis auf seinen Vornamen vielleicht, der ist gälisch. Er ist verheiratet und liebt seine Frau, er hat mit ihr ein Kind, er trinkt nicht, er ist nicht spielsüchtig, hat keinen Hang zur Melancholie. Kurzum er ist völlig normal. Dies finde ich wiederum erfrischend anders. Mittlerweile sind die psychisch gebrochenen Kommissar-Charaktere, die so viele zeitgenössische Krimis besiedeln, für mich doch sehr ermüdend und eintönig.

Aber worum geht es nun? Während seiner Weihnachtseinkäufe wird McAvoy aufgestört durch Geschrei, das aus der Kirche am Platz dringt. Als er nach dem Rechten sehen möchte, wird er von einer vermummten Gestalt ausgeknockt, die aus der Kirche flüchtet. Im Inneren befindet sich die Leiche einer jungen Messdienerin. Der Täter hat sie beim Gottesdienst am Altar ermordet. Wer tut so was?

Und was hat es mit dem ehemaligen Seemann auf sich, der als einziger Matrose ein Schiffsunglück vor Jahrzehnten überlebte? Warum bringt er sich ausgerechnet bei einem feierlichen Gedenken auf See um?

Diese beiden Fälle scheinen nun wirklich in keinem Zusammenhang zu stehen … oder doch? McAvoy hat jedenfalls eine große Herausforderung zu bestehen.

 

Empfohlen von Kirsten Willeken

David Mark: Sterbensangst

352 Seiten, ISBN: 9783548284330, 8,99€, Ullstein Buchverlage

Erschienen: 13. Juli 2012