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Beatrice Faßbender: New York - Eine literarische Einladung

New York, omnipräsent in Filmen, Popsongs und natürlich in der Literatur, ist weltbekannt, aber schwer zu fassen. Ist man dort, hat man das Gefühl, alles schon ein bisschen zu kennen. Beatrice Faßbender, die Herausgeberin der literarischen Einladung, hat 41 Schriftsteller, Dichter und Künstler ausgewählt, die uns zeigen, wo wir noch mal genauer hinschauen können. 

In der Stadt der “reichsten, bestgekleideten Flüchtlinge der Welt” (Michael Cunningham) hangelt Calvin Trilling sich von Feiertag zu Feiertag - von denen New York dank unzähliger Nationalitäten und Religionen ja eine beachtliche Auswahl zu bieten hat. 

David Sedaris vermisst die traditionelle amerikanische Küche und hat bei Schwertfisch auf Zartbitter-Mousse den Eindruck, die Kochkunst befinde sich gerade in ihrer Dada-Phase.  

Paul Beatty überkommt oben auf dem Empire State Building die soziale Höhenangst und Lou Reed ist seit 35 Jahren kurz davor, die Stadt endlich zu verlassen.  

Andy Wahrhol lobt die unbedingte Arbeitswut der New Yorker, wohingegen Eliot Weinberger sich ärgert, anscheinend der einzige Bewohner des Greenwich Villages zu sein, der nicht um 8 Uhr morgens aufsteht.

Wer in der Vorweihnachtszeit einen Besuch in New York plant, dem kann ich als alternativen Reiseführer Eine literarische Einladung empfehlen. Restaurantkritiken und Hoteltipps sucht man hier vergebens, dafür lassen uns echte New Yorker die Stadt aus ihren Augen betrachten. 

Liebevoll, melancholisch und oft schonungslos werden Sehenswürdig- und Unwürdigkeiten ins Visier genommen.

 

Empfohlen von Taja Rüger

Beatrice Faßbender: New York - Eine literarische Einladung

144 Seiten, ISBN: 9783803113078, 17€, Wagenbach

Erschienen: 19. August 2014